Gesundheit, Impfungen

 
 
 
Impfungen
 
Impfungen sind die wichtigste Maßnahme zur Verhinderungen von Infektionskrankheiten. Die Notwendigkeit von Impfungen ist unbestritten – Gesundheit und Leistungsfähigkeit werden gefördert, Infektionskrankheiten in ihrer Weiterverbreitung gehindert.
Zudem stellt die Impfprophylaxe einen wichtigen Tierschutz – Aspekt dar. Für unsere Hunde steht eine Vielzahl an Impfstoffen zur Verfügung. Bis vor einiger Zeit wurde zumeist nach „starren“ Schemata geimpft – heute wird die individuelle Notwendigkeit der Impfung für das einzelne Tier berücksichtigt.
 
In Kombination mit dem jährlichen Gesundheitscheck sollte eine Ermittlung des individuellen Impfprogramms für den erwachsenen Hund erfolgen.
Für Welpen gibt es allerdings ein empfohlenes Schema – es handelt sich hierbei um die so genannte „Grundimmunisierung“:
Im Alter von
☞ 8 Lebenswochen: Parvorirose, Staupe, Leptospirose
☞ 12 Lebenswochen: Parvovirose, Staupe, Leptospirose, (Tollwut)
☞ 16 Lebenswochen: Parvovirose, Staupe, Tollwut
☞ 15 Lebensmonaten: Parvovirose, Staupe, Leptospirose, (ggf. Tollwut)
 
Bitte besuchen Sie nach Einzug Ihres Welpen gemeinsam Ihren Haustierarzt. Lassen Sie Ihren Vierbeiner auf seinen Gesundheitsstatus untersuchen.
Natürlich gibt es noch weitere Infektionserkrankungen gegen die geimpft werden kann - ihr Haustierarzt berät Sie da sicherlich gern.
Kurze Erklärung der einzelnen Infektionskrankheiten:
 
Staupe:
Das Staupevirus ist eng mit dem menschlichen Maservirus verwandt und befällt unter anderem die Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raums, des Gehirns oder des Darms. Oftmals zeigen sich die Tiere mit einer Lungenentzündung, Darm- oder auch Gehirnhautentzündung. Diese Erkrankung endet mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich.
 
Parvovirose:
Die Tiere stecken sich über virusinfizierten Kot direkt an. Auch ist eine Ansteckung über verschmutzte Schuhsohlen, Kleidung etc… möglich. Das Hauptsymptom der Parvovirose ist eine blutige Magen-Darmentzündung. Die Schleimhautzellen des Darms werden meist vollständig zerstört.
 
Leptospirose:
(Stuttgarter Hundeseuche) Diese Bakterien kommen bei vielen Wild-, Haus- und Nutztieren sowie auch beim Menschen vor. Auch Gewässer können mit diesem Erreger kontaminiert sein (v. a. wenn sie warm, stehend oder langsam fließend sind). Badet der Hund dann oder trinkt daraus kann es zu einer Infektion kommen. Meist zeigen sich Nieren- und Leberfunktionsstörungen begleitet von inneren Blutungen.

 Tollwut:
Das Virus wird durch den Speichel infizierter Tiere übertragen. 
Bis zum tatsächlich sichtbaren Ausbruch der Erkrankung kann es bis zu 5 Monate dauern – dann folgen starke Störungen des gesamten ZNS und des Gehirns. Die Erkrankung dauert in der Regel 1 bis 7 Tage bevor sie zum Tod führt.
In Deutschland trat seit 2006 kein nachgewiesener Fall von Tollwut mehr auf. Dies ist sicher auch der flächendeckenden Impfprogramme der letzten Jahrzehnte zu verdanken.
Zu weiteren Erkrankungen gegen die eine Impfung möglich ist befragen Sie bitte Ihren Haustierarzt.
 
(Quellenangabe: „Leitlinie zur Impfung von Kleintieren“, Stand 12.12.2016 – StlKo Vet)
 
Flöhe & Zecken
 
 
Gegen Flöhe und Zecken hilft erfahrungsgemäß nur ein Halsband oder so genannte Spot-on Präparate, die Sie bei Ihrem Tierarzt kaufen können, am besten. Bitte wenden Sie sich an Ihren Tierarzt. Er berät Sie gerne. Medizinische Produkte sind bei ihm in der Regel billiger als in der Apotheke und professionellen Rat erhalten Sie meist kostenlos dazu.

Welpen und Würmer
 

Wir beginnen im Alter von 2 Lebenswochen mit der Entwurmung gegen Spulwürmer.
Diese Behandlung wird in 2-wöchigen Abständen wiederholt.
Meist erfolgt eine weitere Entwurmung dann, wenn der Welpe bei Ihnen eingezogen ist und sie Ihren ersten gemeinsamen Tierarztbesuch haben (im Alter von ca. 10 bis 14 Wochen).
Ein Welpe und Junghund (bis zum Alter von 18. Monaten) sollte oft genug entwurmt werden.
 
Zahnwechsel
 
 
Hundewelpen  werden– wie Menschenbabys – ohne Zähne geboren.
Die ersten Milchzähne brechen nach ca. 3 - 6 Wochen durch. 
Zwischen dem 4. – 7. Lebensmonat bekommt der Welpe dann seine bleibenden Zähne. Dabei kann es manchmal zu Problemen kommen: Fällt der Milchzahn nicht von alleine aus, hat der bleibende Zahn an dieser Stelle keinen Platz und es kommt zu einem schiefen Wachstum. In solchen Fällen stellen Sie Ihren Hund bitte umgehend dem Tierarzt vor, da unter Umständen der Milchzahn gezogen werden muss. Das bleibende Gebiss besteht aus 42 Zähnen (das Milchgebiss aus 28).
 
Während des Zahnwechsels haben Hunde ein höheres Kaubedürfnis. Um Ihre Einrichtung zu schützen empfiehlt es sich, dem Hund Kauartikel anzubieten. Sollte Ihr Hund in dieser Zeit das Trockenfutter verweigern, kann das an leichten Zahnschmerzen liegen.
 
Tipp: Weichen Sie in solchen Fällen das Futter in Wasser ein, um Ihrem Vierbeiner das Kauen zu erleichtern.
 
 
Tierarzt-Training & regelmäßiger Gesundheits-Check
 
 
Um sich, Ihrem Hund und nicht zuletzt Ihrem Tierarzt das Leben zu erleichtern, sollten Sie frühzeitig damit beginnen, den Besuch beim Tierarzt und allgemeine Untersuchungsschritte zu üben.
Wenn Sie die folgenden Punkte regelmäßig trainieren, lernt Ihr Welpe die Prozedur in gewohnter Umgebung kennen und findet die Untersuchung beim Tierarzt nicht mehr ganz so befremdlich und erschreckend.
 
Zusätzlich haben Sie so einen regelmäßigen Gesundheitscheck.
☞ Setzen Sie den Welpen am besten auf einen Tisch.
☞ Machen Sie nur kurze Übungseinheiten und belohnen Sie ihn für sein Stillhalten mit einem Leckerchen oder einem kurzen Spiel.
Wichtig: Sollte Ihnen bei all diesen Punkten etwas Ungewöhnliches auffallen oder sollten Sie sich unsicher fühlen, fragen Sie bitte bei Ihrem Tierarzt nach.
 
Maulhöhle:
☞ Sind alle Zähne unversehrt?
☞ Gibt es Probleme beim Zahnwechsel?
☞ Haben sich Fremdkörper zwischen die Zähne gesetzt?
☞ Sieht das Zahnfleisch rosarot, glatt und glänzend aus?
 
Ohren:
☞ Sind die Ohren innen stark verschmutzt?
☞ Riechen sie unangenehm?
☞ Sind sie gerötet? Kleinere Verschmutzungen können Sie mit einem feuchten Wattebausch selber vorsichtig entfernen, bei Verdacht auf Ohrenentzündung oder Parasitenbefall bitte den Tierarzt aufsuchen.
 
Augen:
☞ Besteht ein übermäßiger Tränenfluss?
☞ Sind die Bindehäute stark gerötet? Kleine Ablagerungen und Verschmutzungen in den Augenwinkeln können Sie mit einem feuchten Tuch entfernen.
 
Bewegungsapparat:
☞ Üben Sie mit Ihrem Welpen, dass er sich die Pfoten und die Beine abtasten lässt.
 
Afterregion:
☞ Ist die Afterregion sauber oder regelmäßig/dauerhaft verschmutzt?
☞ Hat Ihr Hund häufig Durchfall?
☞ Schleckt er sich vermehrt am Po? Bei Auffälligkeiten bitte den Tierarzt aufsuchen.
 
 Fiebermessen:
Auch das können Sie üben: Benutzen Sie ein digitales Thermometer und führen Sie es vorsichtig in den After ein. Die Normaltemperatur des Hundes liegt bei 38 bis 39°C, bei Welpen sind Werte bis 39,5°C normal. Sowohl höhere als auch niedrigere Temperaturen deuten auf eine Erkrankung hin.
 
Kastration
 
 
Vorüberlegungen zu einem wichtigen Thema
Es ist die Pflicht eines verantwortungsvollen Hundehalters, über den Eingriff der Kastration gründlich nachzudenken, bevor er durchgeführt wird – oder eben nicht.
Die Kastration eines Rüden oder einer Hündin muss immer eine individuelle Entscheidung sein. Sie ersetzt niemals die Erziehung und niemals das Hinzuziehen eines Trainers, bevor man sich zu einem hormonellen Eingriff entscheidet. Es gibt zum Thema Kastration so gut wie keine wissenschaftlich gesicherten Daten, deshalb sollte man sich weder von Kastrationsbefürwortern noch von Kastrationsgegnern irgendwelche Zahlen aufzählen lassen: Sie alle beruhen letztlich auf praktischen Erfahrungen Einzelner.
Wichtig ist allerdings, dass eine Kastration niemals vor dem Beenden des Wachstums durchgeführt werden sollte, so lange keine medizinischen Gründe oder Fehlbildungen vorliegen. Die hormonellen Entwicklungen in der Pubertät sind so wichtig für den Skelettaufbau und das Verhalten, dass man diesen Prozess nicht stören sollte.
Bevor Sie sich für eine Kastration entscheiden, sollten Sie – falls es keine medizinischen Gründe sind – überlegen, ob Sie zuerst einen nicht operativen, hormonellen Eingriff ausprobieren möchten. Auch diese verfügen über Vor- und Nachteile, über die man sich informieren sollte.
 
(Quelle:  Happy Dog Welpenfibel)
 
Share by: